Rauchen und Sport

Pressemitteilung Januar 2013:


Sportler, Zigaretten und die elektrische Zigarette

 

Sport_und_Zigaretten.pngEs gibt viele bekannte Raucher wie Helmut Schmidt, Ludwig Erhard, Romy Schneider, Marlene Dietrich oder auch James Dean, bei dem die Zigarette gar Bestandteil seines Rebellentums war. Und auch im Hobby-Sport Bereich trifft man oft auf die herkömmliche Tabak-Zigarette.

Doch wie sieht es eigentlich im Spitzensport aus, gibt es denn noch Spitzensportler, die gelegentlich zur Zigarette greifen, oder die man gar als starke Raucher bezeichnen könnte?

Diese Frage lässt sich mit einem ganz klaren „JA“ beantworten, so gibt es gerade im Fußball viele Prominente Beispiele für Raucher: Neben dem Paradebeispiel Mario Basler sind auch andere wie Rudi Assauer, Jogi Löw, Klaus Augenthaler der sich nach dem ein oder anderen Spiel eine Zigarette genehmigte oder Werner Lorant zu nennen, der sogar schon von einem Linienrichter mit einem Rauchverbot belegt worden sein soll. Natürlich gibt es auch in anderen Sportarten bekennende Raucher wie Franziska van Almsick, Dennis Rodman oder Shaquille o’Neal und die „Dunkelziffer“ dürfte noch viel höher sein.

So berichtet zum Beispiel die Welt-Doping-Agentur das in 19% der untersuchten Urinproben von Fußballern spuren von Nikotin gefunden wurde und das während der Eishockey WM 2009 in der Schweiz nahezu die Hälfte aller Spieler Raucher oder Nikotinkonsumenten waren.

 

Warum Zigaretten und Sport sich eigentlich nicht vertragenSportler_und_die_Zigarette.png

 

Eigentlich vertragen sich die Zigarette und Sport jedoch nicht wirklich. Der Volksmund spricht davon das Raucher „schlechter Luft bekommen“ oder das Zigaretten „auf die Lunge schlagen“. Diese Aussagen lassen sich auch wissenschaftlich belegen, denn wissenschaftlich betrachtet geschieht beim Rauchen folgendes:

Bei der Verbrennung von Tabak, entsteht wie bei jeder anderen Verbrennung auch, Kohlenmonoxid, das durch den Rauch der Zigarette in die Lunge aufgenommen wird. In der Lunge lagert sich dieses Kohlenmonoxid an die roten Blutkörperchen an, die dadurch weniger Sauerstoff transportieren können.

Doch dies ist nur die halbe Wahrheit. Es können auch "positive" Effekte auftreten, wie der folgende Abschnitt aufzeigt.

 

Der "positive" Effekt von herkömmlichen Zigaretten im Sport

 

Verschiedene Untersuchungen sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Rauchen die Wachheit und das kognitive Vermögen steigert, was unter anderem auf das in den Zigaretten enthaltene Nikotin zurückzuführen ist. Zudem gibt es ein Funktion des menschlichen Körpers, der Rauchern dann zugute kommt, wenn Sie den Glimmstängel an den Nagel hängen. Sportler die über einen längeren Zeitraum rauchen, fehlen vereinfacht ausgedrückt rote Blutkörperchen, da diese für den Sauerstofftransport zuständig sind und diese wie bereits erwähnt bei Rauchern vermehrt durch Kohlenmonoxid blockiert sind. Nun bildet der Körper bei sportlich Aktiven Rauchern mehr rote Blutkörperchen um diesen Misstand auszugleichen. Wenn der Sportler nun zum Nichtraucher wird, werden die vom Kohlenmonoxid blockierten roten Blutkörperchen wieder frei und die Lungenfunktion verbessert sich um 10 bis 30%. Nach kurzer Zeit reguliert der Körper dann jedoch die Zahl der roten Blutkörperchen wieder und der "positive" Effekt verschwindet.

 

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Diesem positiven Effekt stehen gerade für Sportler jedoch viele Negative Effekte gegenüber

 

Es gibt viele Erkrankungen die nachweislich durch die Inhalation von Tabak-Rauch verursacht werden. Hierzu zählen unter anderem Krebs, Magengeschwüre, Nierenkarzinome, Kehlkopfentzündungen und viele weitere. Gerade für Sportler dürften hier auch andere wie ein geringerer Muskelaufbau und beschleunigter Muskelabbau, Arteriosklerose (Minderversorgung der Gefäßwende durch einen erhöhten Kohlenmonoxidgehalt) sowie eine erhöhte Anfälligkeit für Entzündungen entscheidend sein. Wenn man diese negativen Auswirkungen dem kleinen positiven Effekt der kurzzeitigen erhöhten "Wachheit" gegenüberstellt, wird schnell klar, dass herkömmliches Rauchen keine Alternative für Sportler sein kann.

 

Ist die elektrische Zigarette eine Alternative für Sportler?

 

Beim Dampfen einer elektrischen Zigarette wird kein Kohlendioxid produziert, da keine Verbrennung stattfindet sondern lediglich eine Flüssigkeit (das sogenannte Liquid) verdampft wird. Eine Anlagerung von Kohlenmonoxid an die für den Sauerstofftransport so wichtigen roten Blutkörperchen ist somit nicht möglich und es kommt zu keiner verminderten Sauerstoffaufnahme. Auch kann bei der elektrischen Zigarette auf ein Nikotinfreies Liquid zurückgegriffen werden, womit die negativen Auswirkungen von Nikotin ebenfalls wegfallen. Das Beste für Sportler (und auch für Anti-Sportler) ist ohnehin komplett auf Tabak oder Nikotinprodukte zu verzichten. Sollte jedoch nur eine Wahl zwischen der herkömmlichen Zigarette und einer elektrischen Zigarette in Frage kommen, ist im Hinblick auf Nikotin, Kohlenmonoxid und viele andere Giftstoffe, die elektrische Zigarette im direkten Vergleich mit der herkömmlichen Zigarette die bessere Wahl.